Was ist Hatha Yoga - Das Bewegte Haus

Das Wort “Hatha” stammt aus dem Sanskrit. “Ha” bedeutet Sonne und “Tha“ Mond. So wie Sonne und Mond als Gegensätze, sich bedingend und balancierend, im Fluss sind, zielt Hatha Yoga auf ein harmonisches Zusammenspiel von Atem, Körper, Geist und Seele.

Hatha Yoga ist einer der jüngsten Yoga-Wege

Viele sehr alte Yogawege beschäftigen sich fast ausschließlich mit mentalen Aspekten und mentaler Übung. Dem Studieren der alten Schriften (wie zum Beispiel den Veden und Upanishaden, der Samkhya Philosophie, der Bhagavad Gita und den Yoga Sutras des Patanjali), in deren Lehren die Essenz des Lebens verankert ist. Oder auch dem Weg eines liebevollen Umgangs mit allem Leben und der Ehrerbietung an die göttliche Schöpfung wie im Bhakti Yoga.

Während diese Yoga Wege als Geistesdisziplin und Wege der Selbstbewusstwerdung schon mehrere tausend Jahre alt sind, ist Hatha Yoga der jüngste Yogaweg, denn erst mit fortschreitender Entwicklung des Yoga über sehr viele Jahrhunderte hinweg bekam, aus der Strömung des Tantrismus ab ca. 500 n.Chr. heraus, auch die intensive Arbeit mit dem Körper einen Platz im Yoga.

Eine wichtige Quellschrift des Hatha Yoga, die Hatha Yoga Pradipika von Svatmarama, wurde im 14. Jahrhundert verfasst. Im Hatha Yoga finden wir die Verbindung und Erweiterung vieler Aspekte der alten Yogawege und es bildet die Grundlage aller modernen Yogaformen und Yogastile.

Hatha Yoga führt von außen nach innen

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Hatha Yoga legt besonderen Wert auf die harmonische Vereinigung von Körper und Geist, was durch achtsames Üben sowie Bewusstsein für den Atem und den Energiefluss im Körper erreicht wird.

Der Körper wird im Hatha Yoga als der Ort angesehen, an dem Selbsterkenntnis möglich wird, als Ort der Wahrheit, weil er alles widerspiegelt, was in Geist und Seele geschieht. Die Silbe Ha steht für die Sonne und symbolisiert die männliche Energie, während Tha den Mond repräsentiert und die weibliche Energie verkörpert. Diese beiden Energien, die wir alle in uns tragen, stehen für die dualen Aspekte unseres Wesens und unseres Lebens.

Hatha Yoga zielt darauf ab, diese gegensätzlichen Energien in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen. Durch gezielte Körperhaltungen (Asanas), Atemtechniken (Pranayama) und Meditation wird ein Zustand des Gleichgewichts und der inneren Harmonie angestrebt. Dieses Gleichgewicht ist essenziell für ein gesundes, freudvolles und erfülltes Leben. Wenn unsere inneren Sonnen- und Mondenergien im Einklang sind, erleben wir körperliches Wohlbefinden, geistige Klarheit und emotionale Stabilität.

Die Hatha Yoga Praxis umfasst eine Vielzahl von Übungen

  1. Asanas (Körperhaltungen) zur Entwicklung von Körperbewusstsein, Kräftigung des Körpers, Harmonisierung der Körpervorgänge, Unterstützung der Entgiftung, Harmonisierung der im Körper wirkenden Energien und Ausgleich der Polaritäten (Sonne – Mond) und Öffnung der Energiekanäle
  2. Pranayama (Atemübungen) kontrollieren und erweitern den Atem, um die Lebensenergie (Prana) zu regulieren.
  3. Shatkarmas (Reinigungsübungen) um den Körper zu reinigen und die Gesundheit zu fördern.
  4. Mudras (Gesten, Siegel) und Bandhas (Energieverschlüsse) zur Lenkung und Intensivierung der Lebensenergie und um ein „Verstreuen“ der Lebensenergie zu verhindern.
  5. Pratyahara und Dharana – Techniken der Konzentration und Fokussierung
  6. Meditation

Im Hatha Yoga lernen wir, innere Stärke zu entwickeln und gleichzeitig Ruhe und Gelassenheit zu finden. Dabei ist Hatha Yoga so viel mehr als nur eine körperliche Übungspraxis. Es ist ein Weg zur ganzheitlichen Gesundheit, Selbstentfaltung und Selbsterkenntnis. Die Yogapraxis bietet uns die Möglichkeit, unser inneres Potenzial zu entdecken, ein Leben in Balance und Harmonie zu führen und so die Grundlage für tiefes Wohlbefinden und echte Lebensfreude zu schaffen.

Die Erkenntnis des wahren Selbst

Die Hatha Yoga Lehre vertraut darauf, dass sich durch die inneren Erfahrungen in den Übungen Geist und Bewusstsein wandeln, wodurch ein Leben nach den hohen Idealen von Yama und Niyama (aus Patanjalis Yoga Sutras) möglich wird.

Das spirituelle Ziel der Auflösung der Dualität und Erkenntnis des wahren Selbst bis hin zur Befreiung ist im Hatha Yoga das gleiche wie bei allen anderen Yogawegen. In der Praxis des Hatha Yoga können sich die anderen Yogawege wiederfinden.

Im Hatha Yoga haben sich im Laufe der Zeit aus verschiedenen Traditionslinien von Lehrern und Schülern die vielen verschiedenen modernen Yogastile entwickelt.

Zwei wichtige Yoga Meister, die den Hatha Yoga nachhaltig geprägt haben sind Tirumalai Krishnamacharya (1888-1989) und Swami Sivananda (1887-1963).

Deren bedeutende Schüler*innen sind u.a. Indra Devi (1899-2002), Pattabi Jois (1915-2009), B.K.S. Iyengar (1918-2014), A.G. Mohan / Swami Satchitananda (1914-2002) Swami Satyananda Saraswati (1923-2009), Vishnu Devananda (1927-1993) und Boris Sachow (1899-1959 Wegbereiter des Yoga in Deutschland).

Namaste´, Nancy & Enrico